Streiflichter aus Kirchheim
Die erste Besiedlung unseres Heimatdorfes Kirchheim i.I. fällt in die Zeit, da geistliche und weltliche Grundherren weite Gebiete herrenlosen Landes - durch Awaren und Ungarn verödet - mit ihren Hörigen besiedelten.
In der Zeit zwischen 1110 - 1125 widmete Rapato von Münzkirchen nach dem Passauer Übergabsbuch ein Gut samt Kirche, Chirichium genannt, der Passauer Donaukirche zum Heiligen Stefan.
Um 1140 tritt bei einer Rechtshandlung Ercheuger de Chirichium als Zeuge auf.
Zwischen 1150 - 1170 wird die Freie Adelmunde von Chirchheim angeführt.
1160 übergab Ainwirk von Hagenau durch die Hand des vornehmen Mannes Albero von Kirchheim ein Gut in Elreching.
Es ist daraus ersichtlich, dass schon um 1100 der Ort Kirchheim bestanden hat. Wo aber das Schloss der Kirchheimer war, lässt sich nicht mehr genau ermitteln. Man ist der Annahme, dass das Schloss auf dem Platz stand, wo jetzt die Kirche und der Friedhof sich befinden. Eine Grundmauer und der nahegelegene Teich bestärken diese Annahmen und es wäre mithin der rückwärtige Teil der Kirche die Schlosskapelle gewesen.
Zu den Siedlungen aus dieser Zeit gehören noch die Orte Ampfenham, nach dem Eigennamen Ampho, und Ramerding, nach Rumolt benannt. Weiters deuten auf die Ortsnamenbezeichnungen hin: Federnberg = Vödernberg, Kraxenberg = Gedrawezperg, Buch = Puecherwald.
Näheres vom Ort Kirchheim und den zur Gemeinde Kirchheim gehörigen Ortschaften wissen wir erst wieder vom Jahre 1786.
Kirchliche Verhältnisse in Kirchheim i.I.
Als ziemlich sicher kann angenommen werden, dass an Stelle der jetzigen Kirchhe einstens eine Kapelle stand, welche jedenfalls vor 1424 zur Kirche erweitert wurde, denn von diesem Jahr datiert eine Stiftung.
Nach einer Urkunde war Kirchheim im Jahre 1488 eine Filiale von Gurten. Täglich ging ein Priester von Gurten nach Kirchheim, um die heilige Messe zu feiern.
Was in Gurten an Urkunden vorhanden waren, wurden bei einem Pfarrhofsbrand im Jahre 1806 vollkommen vernichtet.
Im Jahre 1784 wurde unter Kaiser Josef II. der österreichische Anteil von der Diözese Passau abgetrennt und in Linz ein neues Bistum errichtet. In diesem Zuge wurde auch eine neue Pfarrregelung vorgenommen. Es wurde die Filiale Kirchheim von Gurten getrennt und zur selbständigen Pfarre erhoben. Die Pfarrmatriken wiesen als Beginn der Eintragungen das Jahr 1786 auf.
Die schmucke Kirche ist im Inneren teils im gotischen und barocken Baustil ausgeführt. Die Kirche ist dem Hl. Nikolaus geweiht, dessen Bild den barocken Hochaltar ziert.
Wissenswert ist, dass der Kirchturm am 4. Juli 1929 einem starken Windsturm zum Opfer fiel und umgerissen wurde.
Der Turm wurde wieder fast im selben Baustil aufgebaut und ragt nun mit einer Höhe von 41 Meter weit über das Land hinaus.